Chronik

Nach einem Großbrand in Sitzenberg – Reidling im Jahre 1880 rafften sich einige tüchtige, energische Männer zusammen, um auch in Gemeinlebarn eine für damalige Begriffe schlagkräftige Wehr aufzustellen und mit der bereits vorhandenen Spritze besser helfen zu können. Nach der Gründung unserer Freiwilligen Feuerwehr bei der konstituierenden Versammlung am 3.Oktober 1880 der als Gründungstag gilt, wurden die Statuten entworfen, beschlossen und genehmigt und in der N.Ö. Stadthalterei zur Bescheinigung unterbreitet. Es fand dann die Wahl der Funktionäre statt, welche Statutengemäß zugleich Mitglieder der Vereinsleitung sind.

Sie bestanden aus:

Hauptmann Josef Pilz
Hauptmann Stv. Josef Hintenberger
Leiter der Steiger Ferdinand Jöchl
Stellvertreter des Steigerleitmannes Josef Andre
Spritzenmeister Leopold Mörtl
Spritzenmeister Stv. Johann Redl
Lehrer, Schrift- und Rechnungsführer Ambros Zündel

Es traten auch eine angemessene Zahl als ausübende Mitglieder bei, sogar von den Nachbargemeinden Hilpersdorf und Preuwitz.Im Jahre 1881 bei den landwirtschaftlichen und gewerblichen Ausstellungen in Krems von der Firma Smekal/Prag wurde eine neue Saugspritze am 22.September um den Kaufpreis von 1050 Gulden erstanden. Aus den zum Teil recht dürftigen Protokollen der Jahre bis zum Ersten Weltkrieg kann man entnehmen, dass die FF-Gemeinlebarn durchschnittlich einen Mannschaftsstand von 30-40 Mann hatte. Übungen wurden regelmäßig durchgeführt, Verbandstage, weltliche und kirchliche Feiern besucht. Es gab verschiedene Wechsel im Kommando, Neuanschaffungen, hitzige Diskussionen und auch Streitereien, ganz wie in allen anderen Wehren und auch so wie heute überall. Wichtig für die Gemeinde war aber die ganze Zeit, dass immer eine genügende Zahl einsatzbereiter und für diese Zeit gut ausgebildeter Männer bei Brand- und Katastropheneisätzen zur Verfügung stand, damals so wie heute freiwillig und ohne Entschädigung. Im Protokoll vom 22.Jänner 1899 findet sich unter Punkt IV eine recht interessante Eintragung: Wurde die Abhaltung eines Feuerwehrballes beschlossen und derselbe für Faschingsmontag den 13.2.1899 anberaumt und der eintritt mit 40 Kreuzern pro Person festgesetzt. Die Musik zu diesen Ball besorgte die Kapelle von Reidling und erhielt von der FF 15 Gulden. Also 110 Jahre ist die schöne Einrichtung des „Lewinger Feuerwehrballes“ alt, der bis in die Jahre nach den 2. Weltkrieg am Faschingsmontag abgehalten wurde und meist erst in den späten Morgenstunden des Faschingdienstages endete.

FF Gemeinlebarn im Jahr 1910

Während des Ersten Weltkrieges wurde durch das Einrücken vieler FF-Männer der Übungsbetrieb sehr beeinträchtigt. Das Vereinsleben und der Feuerwehrbetrieb kam aber nach 1918 rasch wieder in Schwung.

Zu dieser Zeit bestand die Führung aus:

Hauptmann Josef Zauner
Hauptmann Stv. Josef Burger
Leiter der Steiger Johann Gramer
Stellvertreter des Steigerleitmannes Josef Özelt
Spritzenmeister Karl Hufnagel
Spritzenmeister Stv. Johann Redl
Lehrer, Schrift- und Rechnungsführer Oberlehrer Alois Kofler

1920 hatte die FF – Gemeinlebarn bereits wieder, 30 aktive, 17 in der Schutzmannschaft und fünf unterstützende Mitglieder. Ein sehr wichtiges Ereignis in der Geschichte unserer Wehr war die Anschaffung einer Motorspritze. Sie wurde im Jahre 1927 von der Firma Rosenbauer in Wien um den Betrag von S 10250,- erworben. Zu dieser Zeit konnte man um das Geld ein Einfamilienhaus errichten. Der damalige Schriftführer Leopold Teufner hat die Aufzeichnung über diese Anschaffung sehr sorgfältig vorgenommen. Anfang der 30er-Jahre hatte unsere Wehr 45 Mitglieder, davon allein 15 in Hilpersdorf. In deren Berichten über den Feuerwehrdienst finden sich Eintragungen über zahlreiche Brandeinsätze in allen Orten der Umgebung, immer mit dem stolzen Zusatz „Ausgerückt wurde immer mit der Motorspritze auf dem Anhänger“

Der Zweite Weltkrieg war natürlich auch für unsere Wehr ein Aderlass. Aber schon am 5.Mai 1946 hielt die Freiwillige Feuerwehr Gemeinlebarn bereits ihre erste Hauptversammlung nach Kriegsende, nach altösterreichischer Art ab, wobei eine neue Vereinsleitung aufgestellt wurde:

Hauptmann Leopold Teufner
Hauptmann Stv. Karl Hufnagel
Schriftführer und Kassier Josef Egretzberger
Zugsführer Johann Grammer
Spritzenmeister Friedrich Pilz

Der Mitgliedstand lag damals bei 17 Männern. Nach einer Werbeversammlung wurden weitere Chargen bestimmt:

Zugsführer Stv. Josef Redl
Rottenführer Anton Bründlmayer
Rottenführer Stv. Klemens Wessely
Motorführer Anton Mörtl
Sanitäter Franz Burger

In diesem Jahr wurde eine Generalreparatur der Motorspritze notwendig, die von der der Firma Rosenbauer durchgeführt wurde. Als es am 7.Juli 1946 im Hause Hieger brannte, musste die Wehr mit der alten Handdruckspritze in Aktion treten. Mit Hilfe der Dorfbewohner gelang es, den Brand zu lokalisieren. Die Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg brachten auch der FF – Gemeinlebarn den schon lange erwünschten Aufschwung. Am 31.März 1947 wurde bei der Firma Rosenbauer um S 9600,- eine Pumpe Type RW80 angeschafft. Am 11.Mai 1948 erfüllte sich der Traum der „Motorisierung“. Der alte Dodge – LKW kostete zwar nur 5300,- aber es war unser erstes Kraftfahrzeug. Bälle, Weinlesefeste – damals noch mit wundervollen Pferdegespannen und Theateraufführungen die die Gemeinschaft der FF mit den Dorfbewohnern festigten und am 3.10.1948 wurde zusammen mit den Gemeinderäten und Schulkindern eine Heldenehrung abgehalten.

Die nächste größere Anschaffung erfolgte im Jahre 1960. Am 5.8.1960 kaufte die FF eine Pumpe VW Automatik 75 um 29500,-. Das Jahr 1969 machte eine moderne Motorisierung durch den Kauf eines KLF Marke Steyr-FIAT 1100 möglich. Im März 1975 wurde ein Löschbrunnen mit Steigleitung in der Ahrenbergerstraße gegraben. Im Jänner 1976 von der Firma Rosenbauer eine neue Tauchpumpe 25 T angeschafft. 1976 kam noch ein Funkgerät der Marke Westminster dazu. Diese starke technische Aufrüstung erfordert eine ständige Verjüngerung der Mannschaft und vor allem ein ständiges Lernen, Üben und besuchen von Kursen. 1977 gab es die ersten Planungen für das neue Feuerwehrhaus. Auf den Vorschlag von Anton Gießenbacher kaufte die Stadtgemeinde Traismauer das Haus von der Milchgenossenschaft für die FF – Gemeinlebarn. Dieses Haus steht angeblich schon über 120 Jahre. Es wurde vor 1880 von der Gemeinde Gemeinlebarn mit einem kleinen Maschinenraum erbaut. Einige Jahre später wurde es an die Milchgenossenschaft verkauft und erweitert. Vier Jahre waren fleißige und idealistische Feuerwehrmänner daran, mit materieller Unterstützung durch die Bevölkerung aus einem altem Gebäude ein Feuerwehrhaus für die Bedürfnisse und Aufgaben einer moderen Wehr zu schaffen. Am 12.2.1982 wurde in Erwägung gezogen, dass ein neues KLF notwendig wurde. Nach kurzer Zeit am 13.5.1983 stand der Ankauf eines KLF Marke VW LT 35 Kastenwagen 75 PS Benzinmotor Type 291011 von der Firma Hofbauer in Kapelln um 265.000,- fest. Weiters wurde die dazu gehörige Ausrüstung und 3 Atemschutzgeräte von der Firma Rosenbauer angeschafft. Wenig später kaufte die FF ein zweites Fahrzeugfunkgerät zum Preis von 16.400,- dazu. In den Jahren 1987 – 1989 wurden 2 neue Brunnen gegraben, sowie sämtliche Brunnen, mit Steigrohren versehen. Die Materialkosten für den ersten Brunnen übernahm die Gemeinde, der zweite sowie die Steigrohre wurden von der Feuerwehr bezahlt. Bei der Mitgliederversammlung 1990 wurde beschlossen ein neues KLF anzuschaffen, welches am 19.August der Bestimmung übergeben wurde. Es handelt sich dabei um einen VW LT 35 von der Firma Hofbauer. Den Umbau übernahm die Firma Pyrotechnik.

Weihe des neuen Autos 1990

Funktionäre, Chargen und Warte 1990

Damals bestand das Kommando aus:

Kommantant Walter Czech
Kommantant Stv. Franz Himsel
Leiter des Verwaltungsdienstes Ferdinand Bauer
Leiter des Verwaltungsdienstes Stv. Manfred Marik

1993 wurde Himsel Franz durch Haas Franz und Marik Manfred durch Pfiel Andreas abgelöst. 1995 kam es zur Gründung der Feuerwehrjugend die vorerst von FTB Himsel Franz betreut wurde, aber nach einiger Zeit von Casoria Romano übernohmen wurde der sie bis ins Jahr 2006 betreute. Die FJ hat seitdem an zahlreichen Veranstaltungen teilgenommen wie z.B. Wissenstest, Landeslager usw. Aufgrund der defekten Tragkraftspritze aus dem Jahr 1960 wurde beschlossen ein Notstromaggregat und einen Atemschutzkompressor zu kaufen. Dieser Beschluss wurde 1999 verwirklicht. Das Aggregat und der Kompressor sollen in dem KLF welches 1983 gekauft wurde eingebaut werden. Im Jahr 2000 fanden bei uns wie bereits einige Jahre vorher die Abschnittsbewerbe statt und erstmals in der Geschichte auch die Bezirksjugendleistungsbewerbe. Im Jahr 2005 feierten wir im Rahmen des FF Festes unser 125 Jähriges Jubiläum. 2006 fand annlässlich „10 Jahre FJ Gemeinlebarn“ der Orientirungsbewerb unseres Beziks in Gemeinlebarn statt. Im Jahr 2011 standen wieder Neuwahlen, wobei Kommandant Walter Czech und Kommandant Stv. Franz Haas wieder gewählt wurden und Andreas Pfiel zum Leiter des Verwaltungsdienstes bestellt wurde. Michael Redl zum Stellvertreter des Leiters des Verwaltungsdienstes bestellt.

Seit 2011 besteht das Kommando aus:

Kommantant Walter Czech
Kommantant Stv. Franz Haas
Leiter des Verwaltungsdienstes Andreas Pfiel